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Jedes dritte Kind im Alter von vier bis zwölf Jahren hat Warzen. Woher Warzen bei Kindern kommen und was Eltern dagegen tun können.
„Mama, da ist was an meinem Fuß und das drückt!“ Ein Blick auf die Fußsohle zeigt zwei kleine, kreisrunde Hauterhebungen mit einem weißen Hof und schwarzen Pünktchen in der Mitte. Für die Mutter ist die Diagnose eindeutig: „Das Kind hat sich Dornwarzen eingefangen.“
Ursachen für Warzen bei Kindern
Während nur etwa fünf Prozent der Erwachsenen von Warzen betroffen sind, liegt der Anteil bei Kindern bei mehr als 30 Prozent. Dass sich vor allem die Jüngeren mit Warzen infizieren, hat zum einen den Grund, dass ihr Immunsystem noch nicht so ausgereift ist. Erreger wie Humane Papillomviren (HPV), die für die Warzenbildung verantwortlich sind, haben da ein leichtes Spiel.
Zum anderen verletzen sich Kinder viel öfter mal beim Spielen die Haut – das ist normal und keine große Sache. Doch so gelangen die Warzenviren in den Körper. Übrigens: Es gibt mehr als einhundert HPV-Stämme. Auch feuchte und aufgeweichte Haut bietet ihnen Einfallstore in den Körper.
Wer ist noch betroffen? Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Dazu zählen beispielsweise chronisch Kranke, Menschen mit Neurodermitis sowie Seniorinnen und Senioren.
Dornwarzen, Flachwarzen und Co.
Wenn sich die Viren in der Haut angesiedelt haben, fangen sie an, sich zu vermehren. Es entsteht eine dickere Hornhaut – und unterschiedliche Warzentypen. Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch, also der sichtbaren Wucherung, können Wochen und sogar Monate vergehen.
Wie behandelt man Warzen bei Kindern?
Zur Behandlung von Warzen gibt es mehrere Möglichkeiten. Die erste heißt: abwarten. Bei vielen Kindern verschwinden die lästigen Hautwucherungen binnen weniger Monate ganz von allein. Nicht abwarten sollten Sie jedoch, wenn die Warzen Ihrem Nachwuchs Schmerzen bereiten oder wenn sie zu psychischen Problemen führen. Denn gerade in der Pubertät ist eine schöne Haut für viele Jugendliche enorm wichtig fürs Selbstbewusstsein.
- Salicylsäure-Behandlung: Eine der gängigsten Warzenbehandlungen findet mit einer Tinktur aus Milchsäure/ Salicylsäure statt. Diese erhalten Sie rezeptfrei bei uns in Ihrer Apotheke. Wichtig ist dabei die Anwendung. Die Warzen müssen mehrmals täglich über längere Zeit vorsichtig mit der empfohlenen Lösung eingepinselt werden. Vermeiden Sie, dass die Lösung auf gesunde Haut kommt. Alternativ können Sie auch ein salicylsäurehaltiges Pflaster anwenden, das Sie für ein bis zwei Tage auf die betroffene Stelle kleben. Sprechen Sie uns an – gemeinsam finden wir das richtige Produkt für Ihr Kind.
- Ameisen- oder Trichloressigsäure: Mit Stiften kann man sie punktgenau auftragen. Sie zerstören das Warzengewebe, wodurch sich die tote Haut Schicht für Schicht ablöst.
- Anti-Viren-Mittel: Es gibt Tinkturen mit Wirkstoffen, die das Zellwachstum hemmen können und gegen Viren wirken: bei Warzen das verschreibungspflichtige Fluoruracil. Als homöopathische Variante hilft die Kombination aus Thuja-Globuli zum Einnehmen und Thuja-Tinktur zum Auftragen.
- Vereisung: Mithilfe eines Schaumstoff-Applikators wird die Warze gezielt mit flüssigem Stickstoff besprüht oder betupft. Durch die Kälte wird das Warzengewebe inklusive der Viren zerstört. Das entstehende Bläschen fällt nach 10 bis 14 Tagen ab, darunter hat sich neue Haut gebildet. Produkte zum Vereisen bekommen Sie bei uns in der Apotheke, zum Beispiel für Warzen an der Hand oder speziell am Fuß.
- Kürettage-Abschabung: Dabei wird das Warzengewebe mit einem scharfen Löffel (Kürettage) herausgeschabt. In der Regel wird die Warze mit Salicylsäure vorbehandelt. Geübte können das selbst machen – in der Regel erledigen das jedoch Hautarzt oder Hautärztin.
- Laserbehandlungen und photodynamische Therapie: Diese Behandlungen werden ebenfalls in hautärztlichen Praxen durchgeführt. Bei der Lasertherapie gibt es mehrere Methoden, um Warzen mittels Laserhitze zu zerstören. Bei der photodynamischen Therapie wird ein Gel auf die Warze aufgetragen und anschließend mit Licht „beschossen“.
Abwehr stärken
Bei allen Warzenbehandlungen gilt: Stärken Sie das Immunsystem Ihres Kindes. Denn die Selbstheilungskräfte des Körpers sind wichtig, um Viren auch künftig in Schach zu halten. Stress, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel schwächen die Immunabwehr. Manchmal fehlen dem Körper auch wichtige Mineralstoffe oder Vitamine. Spezielle Nahrungsergänzungsmittel aus Ihrer Apotheke können dann helfen. Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.
Warzen bei Kindern: 5 Hygienetipps
Warzenviren verbreiten sich über Schmierinfektion weiter. Während der Therapiezeit ist eine sorgfältige Hygiene deshalb das A und O, um das Risiko einer Ansteckung so gering wie möglich zu halten:
- Socken täglich wechseln und keine Schuhe anziehen, in denen die Füße schwitzen.
- Handtücher und Waschlappen nach Gebrauch bei 60 Grad Celsius waschen und darauf achten, dass sie nicht von anderen benutzt werden.
- Bei Kontakt mit der Warze: Hände waschen.
- Aufkratzen vermeiden – Blut und Sekret einer Warze sind hochansteckend.
- Bei Warzen an den Füßen: Nicht barfuß laufen und nasse Füße nach dem Duschen sorgfältig abtrocknen. Zur Vorbeugung im Schwimmbad Badeschuhe anziehen.
Kinderhaut schützen
Damit die Haut Ihres Kindes bei einer Warzenbehandlung gut geschützt wird, raten wir Eltern zu einer fetthaltigen Salbe. Cremen Sie die gesunden Hautpartien ein, bevor Sie die Warze mit Salicylsäure einpinseln. Dann passiert auch nichts, wenn der Pinselstrich mal etwas danebengeht.
Stefan Müller,