Aktivieren Sie Ihren Hautstoffwechsel durch eine wohltuende Gesichtsmassage. Wir stellen Ihnen verschiedene Techniken vor.
Gesichtsmassagen wirken gegen Falten, Schwellungen und erschlaffte Hautpartien. Wir geben Tipps zur richtigen Anwendung.
Gesichtsmassagen liegen im Trend – und das aus gutem Grund: Sanfte Massagegriffe können die Durchblutung fördern, den Lymphabfluss unterstützen und für ein entspannteres Hautgefühl sorgen. Tools wie Rosenquarz-Roller, Gua-Sha-Steine oder Mikrostrom-Geräte kommen dabei immer häufiger zum Einsatz.
Mit zunehmendem Alter verlangsamen sich Stoffwechselprozesse in der Haut. Das Bindegewebe wird schwächer, Gesichtspartien können absinken, und Lymphflüssigkeit staut sich vor allem im Bereich der Augen. Mimik, Sonnenstrahlung und Umweltfaktoren hinterlassen Fältchen und Linien. Eine Gesichtsmassage kann diese Prozesse nicht aufhalten, aber das Hautbild sichtbar unterstützen.
Fragen zur Hautpflege
Ihre Stern Apotheke ist Ansprechpartner, wenn es um passende Reinigungs- und Pflegeprodukte für Ihre Gesichtsmassage geht. Wir beraten Sie gerne und halten ein abgestimmtes Sortiment für unterschiedliche Hauttypen bereit.
Vorteile einer Gesichtsmassage
Gesichtsmassagen wirken auf die oberen Hautschichten, das darunterliegende Bindegewebe sowie auf Blut- und Lymphgefäße. Richtig angewendet können sie:
- Durchblutung unterstützen: Die Haut wird besser durchblutet, wirkt frischer und erhält oft einen rosigen Teint. Pflegewirkstoffe können so besser verteilt werden.
- Lymphabfluss fördern: Sanfte Streichbewegungen in Richtung Lymphabfluss können leichte Schwellungen, z.B. an Augenlidern oder Wangen, vorübergehend reduzieren.
- Hautbild optisch verbessern: Die Haut kann glatter und ebenmäßiger erscheinen, Poren wirken oft feiner. Es handelt sich dabei vor allem um eine optische und kurzfristige Verbesserung.
- Entspannung bieten: Die Gesichtsmuskulatur wird gelockert, was sich positiv auf Mimikfalten, Kopfdruck oder einen verspannten Kiefer auswirken kann.
Wichtig: Gesichtsmassagen ersetzen keine medizinische Behandlung und glätten tiefe Falten nicht dauerhaft. Sie sind eine ergänzende pflegende Maßnahme, kein „Wundermittel“.
Massage-Anwendungen im Überblick
Rosenquarz- und Jade-Roller
Roller aus Rosenquarz, Jade oder ähnlichen Steinen werden traditionell in der asiatischen Kosmetik eingesetzt. Wissenschaftlich belegt ist vor allem der Effekt der mechanischen Massage, nicht die spezifische Wirkung der einzelnen Steinsorten.
Anwendung:
- Gesicht gründlich reinigen, z.B. mit Reinigungsmilch oder -fluid und anschließendem Gesichtswasser / Mizellenwasser aus Ihrer Apotheke.
- Ein pflegendes Produkt (Serum, Gesichtsöl oder Nachtpflege) auftragen.
- Den Roller sanft von der Gesichtsmitte nach außen zur Schläfe führen, mehrmals wiederholen.
- An Wangen, Kinn und Augenpartie möglichst leicht nach oben arbeiten, um die Gesichtszüge optisch zu „heben“.
- Zum Schluss entlang der Schläfen zum Hals und weiter nach unten streichen, um den Lymphabfluss zu unterstützen.
Gua-Sha-Stein
Gua-Sha stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Dort wird die Technik am Körper zur Stimulation von Haut und Bindegewebe eingesetzt. Im kosmetischen Bereich wird der Gua-Sha-Stein vor allem für Gesichtsmassagen verwendet.
Anwendung im Gesicht:
- Wie beim Roller wird von der Gesichtsmitte nach außen gearbeitet, der Abschluss erfolgt an Schläfen und Hals.
- Der Stein wird in etwa im 45-Grad-Winkel zur Haut gehalten und mit sanftem Druck über die eingeölte Haut geführt.
- Die längere Seite eignet sich für größere Flächen (Wangen, Stirn), kürzere Rundungen für Kinn- und Augenpartie.
- Verwenden Sie hochwertige Gesichtsöle oder reichhaltige Pflege, damit der Stein gut gleitet.
Wichtig: Das Gewebe darf nicht gequetscht werden. Starke Rötungen, Schmerzen oder sichtbare Blutergüsse sind zu vermeiden. Traditionelle Gua-Sha-Anwendungen bei inneren Erkrankungen sind aus heutiger, evidenzbasierter Sicht nicht ausreichend wissenschaftlich belegt und sollten nicht als medizinische Therapie verstanden werden.
Mikrostrom-Geräte
Mikrostrom-Geräte arbeiten mit sehr schwachem elektrischen Strom. Vergleichbare Technologien werden in der Physio- und Schmerztherapie eingesetzt. Kosmetische Mikrostrom-Geräte sollen die Aktivität von Hautzellen unterstützen und langfristig zu einem strafferen Hautbild beitragen. Die Studienlage für Heimgeräte ist jedoch begrenzt, die Effekte sind meist moderat.
Anwendung:
- Gesicht gemäß Herstellerangabe reinigen und mit einem geeigneten Leitgel oder Serum aus der Apotheke vorbereiten.
- Mit den Aufsätzen des Geräts sanft über die Haut fahren; ein leichtes Kribbeln kann normal sein.
- Bei starkem Brennen oder Unwohlsein die Anwendung sofort abbrechen.
- Im Halsbereich vorsichtig sein und die Schilddrüsenregion aussparen.
Wichtige Sicherheitshinweise:
Mikrostrom-Geräte sind in der Regel nicht geeignet für Personen mit Herzschrittmacher oder implantierten Defibrillatoren, Metallimplantaten im Behandlungsbereich sowie bei Epilepsie oder Schwangerschaft (je nach Herstellerangabe). Lesen Sie die Gebrauchsanweisung sorgfältig oder lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten.
Gesichtsmassage mit den Fingern
Eine effektive Gesichtsmassage ist auch ganz ohne Hilfsmittel möglich. Die sensible Augenpartie wird mit dem Ringfinger sanft getupft oder mit kleinen, leichten Kreisbewegungen massiert. Stirn und Wangen können mit etwas mehr Druck in kreisenden Bewegungen behandelt werden. Akupressurpunkte an Schläfen oder Nasenwurzel können vorsichtig gedrückt werden und so Verspannungen und Stresssymptome mildern.
Vorteil: Sie können Druck und Intensität individuell anpassen und auf jedes Hautareal gezielt eingehen.
Wann ist eine Gesichtsmassage sinnvoll – und wann nicht?
Beste Zeit: Viele Menschen empfinden eine Gesichtsmassage am Abend, kurz vor dem Zubettgehen, als besonders angenehm. Die Haut kann sich über Nacht regenerieren, leichte Rötungen im Anschluss klingen in der Regel bis zum Morgen ab und die entspannende Wirkung der Massage unterstützt ein ruhigeres Einschlafen.
Eine Massage dauert je nach Technik etwa 3 bis 10 Minuten. Bei morgendlichen Schwellungen (Tränensäcke, geschwollene Lider) kann eine kurze, sanfte Massage mit kühlen Tools auch am Morgen hilfreich sein.
Nicht massieren: Nicht massieren sollten Sie bei offenen Wunden oder frischen Verletzungen, stark entzündlicher, akuter Akne, Ekzemen, nässenden Hauterkrankungen, ausgeprägten Ausschlägen, Sonnenbrand oder größeren Hämatomen sowie bei aktiver Rosacea, Herpes im Gesicht oder unklaren Hautveränderungen.
Leberflecke, entzündete Pickel und andere auffällige Hautstellen sollten grundsätzlich ausgespart werden. Bei Blutgerinnungsstörungen oder Einnahme von Blutverdünnern ist der Druck sehr gering zu halten – im Zweifel ärztlichen Rat einholen.
Gesichtsmassage kurz & knapp
Sanfte Massagen mit Fingern, Roller oder Gua-Sha können Durchblutung und Lymphfluss anregen, Schwellungen mildern und für einen frischen Teint sorgen.
In Ihrer Apotheke erhalten Sie die passenden Tools und hauttypgerechte Reinigungs- und Pflegeprodukte, beispielsweise milde Reinigungsmilch, -gel oder -fluid plus Gesichtswasser / Mizellenwasser – abgestimmt auf den Hauttyp. Auch Massagemedien wie z.B. Gesichtsöle mit Nachtkerzen-, Jojoba- oder Arganöl sowie reichhaltige Nachtpflege bei trockener Haut führen wir im Sortiment. Daneben bieten wir dermatologisch geprüfte Pflege- und Make-up-Kosmetikserien mit denen Sie Tränensäcke, Hautunreinheiten, Couperose und andere Beauty-Probleme im Handumdrehen kaschieren können. Wir beraten Sie gern!
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Gesichtsmassage
Hilft eine Gesichtsmassage wirklich gegen Falten?
Sie kann die Haut besser durchbluten, verspannte Muskulatur lockern und das Hautbild kurzfristig glatter und frischer wirken lassen. Tiefe Falten verschwinden dadurch aber nicht; Massage ist eine unterstützende Maßnahme, kein Ersatz für medizinische Anti-Aging-Therapien.
Welche Produkte aus der Apotheke eignen sich für eine Gesichtsmassage?
Je nach Hauttyp empfehlen sich z.B. leichte, nicht komedogene Öle (z.B. für trockene Haut), ein Serum oder eine Nachtpflege mit Hyaluron, Ceramiden oder rückfettenden Lipiden. Bei unreiner, empfindlicher oder Rosacea-Haut beraten wir Sie individuell, welche Produkte sanft genug sind.
Wie oft und wie lange sollte ich mein Gesicht massieren?
Für die meisten Personen reichen 3–10 Minuten, etwa 3- bis 7-mal pro Woche. Wichtig: sanfter Druck, großflächige Streichbewegungen von der Mitte nach außen und aufhören, wenn Schmerzen, starke Rötung oder Brennen auftreten.
Wer sollte auf Gesichtsmassagen verzichten?
Nicht geeignet ist eine Massage bei offenen Wunden, stark entzündlicher Akne, frischen Narben, Ekzemen, Sonnenbrand, Hämatomen, aktiver Rosacea, Herpes im Gesicht oder ungeklärten Hautausschlägen. Bei Blutverdünnern, Blutungsstörungen oder chronischen Erkrankungen fragen Sie bitte vorher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Sind Roller, Gua-Sha-Steine und Mikrostrom-Geräte sicher – und wie reinige ich sie?
Bei richtiger Anwendung und sauberem Werkzeug sind Roller und Gua-Sha-Steine für gesunde Haut meist gut verträglich. Nach jeder Anwendung mit mildem Reinigungsmittel abwaschen und gut trocknen lassen, nicht teilen. Mikrostrom-Geräte nur nach Anleitung verwenden, nicht bei Herzschrittmacher, Schwangerschaft oder Epilepsie einsetzen und sensible Bereiche (Schilddrüse, Herzregion) aussparen – im Zweifel beraten wir Sie in der Apotheke.
Kälte bei Schwellungen
Legen Sie den Massage-Roller vor der Anwendung in den Kühlschrank. Die Kälte kann Schwellungen (z. B. Tränensäcke, geschwollene Lider) zusätzlich lindern.
Dr.
Stefan Müller,